Pfingsten:   
Brandstifter    

Das Pfingstfest hat immer wieder etwas Faszinierendes für mich. Ich erinnere mich noch gern an unseren Kindergottesdienst vor zwei Jahren zum "Geburtstag der Kirche" oder aber auch an einen Gottesdienst am Vorabend des Pfingsttages in Detmold, zu dem wir bei schönem Wetter zur Kirche gegangen waren, wo dann aber mitten während der Gabenbereitung der Himmel sich zuzog, es in Strömen an zu regnen fing, mit einem Mal ein lauter Donner krachte und das Licht ausging. Da waren dann nur noch die Kerzen, die leuchteten, so dunkel war es, aber es war trotzdem – oder sogar deswegen – eine schöne Atmosphäre, denn wir mußten nun ohne künstliches Licht und ohne elektrisch angetriebenes Orgelgebläse singen: "Komm, du Tröster, Heilger Geist, Licht, das uns den Tag verheißt, Quell, der uns mit Gaben speist..."
Da haben wir gespürt: auf uns kommt es an, auf jeden Einzelnen und jede Einzelne. Und ich denke, jeder wird davon erzählt haben, auf dem Weg oder zu Hause, was da passiert ist.
Das ist Pfingsten: zu erzählen, was ich erlebt habe, was ich erfahren habe, was mir geschenkt wurde, was mir Kraft gibt... was immer es auch ist oder war, und erst recht, wenn es von Gott kommt.
Das Pfingstwunder geschieht immer noch, wo Menschen Feuer und Flamme sind für die Sache Jesu, wo sie Brandstifter der Liebe werden, damit das Feuer der Liebe nie erlischt unter uns.


(C) 2001 Heribert Ester