1. Advent:   
Damit der Welt ein Licht aufgeht   

Ich habe immer schon mal versucht, mir vorzustellen, wie es wäre, in Australien oder Neuseeland Advent und Weihnachten zu feiern. Zumindest für mich als Europäer würde es eine Umstellung sein. Die Menschen dort kennen es ja nicht anders, Advent und Weihnachten im Hochsommer zu feiern.
Gut, bei uns sind die Winter auch nicht mehr so, wie ich es noch aus meiner Kindheit in Erinnerung habe. Aber immerhin, es ist die dunkle Jahreszeit, in der das Licht und die Wärme der Kerzen eine symbolträchtige Sprache sprechen. Wann zündet man immer Sommer schon Kerzen an! Im Winter aber hat das Licht – und sei es auch nur das Licht elektrischer Birnen – eine besondere Strahlkraft.
Wie sehr wir das Licht brauchen, auf das Licht in unserem Leben angewiesen sind, dessen wird man sich doch erst so richtig in der dunklen Jahreszeit bewußt.
Wahrscheinlich ist es deshalb auch so, daß gerade die Menschen auf den Schattenseiten unserer Welt und unserer Lebensbereiche sich von der Lichtbotschaft des Advent und der Weihnacht angesprochen fühlen. Denn Jesus ist da für uns, daß allen ein Licht aufgeht, besonders aber denen, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes. Und hier kann durchaus auch der seinen Platz haben, der sonst eigentlich meint im vollen Licht zu stehen, so wie ja auch für die Australier Weihnachten ein Fest der Erlösung ist, trotz Sonne, Meer und heißen Temperaturen.



(C) 2001 Heribert Ester