Ostersonntag:   
Bereit, zu zünden   

Was Feuer bewirken kann, habe ich vor drei Wochen konkreter erfahren, als man sich das jemals wirklich wünscht. Es gibt Erfahrungen, die läßt man sich lieber erzählen, als daß man sie selber macht.
Im Grunde ist dies dann auch tatsächlich mit den meisten Dingen des Lebens so. Es gibt kaum Menschen, die wirklich alles schon mal erlebt haben.
Genau so geht es uns mit Ostern. Wir haben das leere Grab nicht gesehen, keinem von uns ist auch der auferstandene Jesus Leibhaft erschienen. Doch die Botschaft geht seit Jahrtausenden um die Welt und entfacht das Feuer der Hoffnung in den Menschen, die sie berührt.
Der Funke springt über. Und je mehr Funken überspringen, um so mächtiger wird das Feuer. Am Ende ist es nicht mehr aufzuhalten. Auch das ist mit Ostern so geschehen. Alle Unterdrückung und jedes Verbieten der christlichen Botschaft hat sie nicht aufhalten können.
Wenn unsere Häuser brennen, sind wir froh, daß dank des freiwilligen Einsatzes der Feuerwehr oft das Schlimmste verhütet werden kann. Auch diese Erfahrung habe ich dankbar gemacht. Und doch steht man erst einmal vor einem Haufen Schutt und Asche. Aber das ist nicht das Ende. Das Leben geht weiter, weil andere helfen oder ihre Hilfe anbieten, trösten, Essen kochen, sauber machen.
Für Jesus war Gott dieser jemand, der ihn nicht in den Trümmern des Todes ließ, sondern ihn herausrief aus den Ruinen des Lebens, des Grabes. – Lassen wir uns anstecken von dieser zündenden Botschaft!



(C) 2000 Heribert Ester