| Erscheinung
      des Herrn    | Ich erinnere mich noch an einen Streit in meiner
    Jugend, ob es nun "Sternsingen" oder "Dreikönigssingen"
    heißen sollte, wenn die Ministranten von Haus zu Haus zogen und um Gaben für
    Kinder in der Dritten Welt baten. Ich glaube, die Fraktion der "Dreikönigssinger"
    hat damals gewonnen in diesem Streit, weil ja die Jungen - damals waren es
    eben nur Jungen - als die "Heiligen Drei Könige" durch die Straßen
    zogen. Ich weiß nicht einmal mehr, welche Meinung ich damals vertreten
    habe. Aber heute gefällt mir das Wort "Sternsinger" besser, denn
    wir haben damals tatsächlich noch gesungen in den Häusern, und wir haben
    den Stern in die Häuser gebracht. Das Licht der Weihnacht. Denn, Könige waren es nicht, ob es drei waren, steht auch nirgends, ihre Namen sind uns schon gar nicht in der Bibel überliefert, und manche Wissenschaftler bestreiten überhaupt, daß es sie gegeben hat. Aber der Stern, der hat Menschen zur Krippe geführt; Menschen, die nichts von den Verheißungen aus den heiligen Büchern des Volkes Israel wußten, die aber Sehnsucht hatten nach einem Leben, das mehr ist als Essen und Trinken, Reichtum und Schönheit. Heute leuchtet dieser Komet nicht mehr. Doch die Kinder, die als Sternsinger durch unsere Gemeinden ziehen, sie tragen dieses Licht hin zu den Menschen, die vielleicht auch solch eine Sehnsucht in sich spüren. Über diesen Besuch, über dieses Licht, über das Leben, für das gerade Kinder ein Zeichen sind, freue ich mich jedesmal. 
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