Weltereignis Konzil   

28. 10. 1958  Angelo Roncalli, der Patriarch von Venedig wird zum Nachfolger Pius' XII. gewählt. Er nimmt den Namen Johannes XXIII. an.


20. 1. 1959  Johannes XXIII. unterhält sich mit Kardinalstaatssekretär Domenico Tardini darüber, wie die Kirche der zerstrittenen Welt ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens geben könne. Der Papst sagt: durch ein Konzil. 


25. 1. 1959  Papst Johannes erklärt zum Abschluß der "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" (ein bewußt gewählter Termin!) seine Absicht, ein "Ökumenisches Konzil einzuberufen. Die anwesenden Kurienkardinäle antworten mit ehrfürchtigem Schweigen.


30. 1. 1959  Bei einer Ansprache an römische Pfarrer sagt der Papst - aber das wird später "offiziell nicht bestätigt -, das Konzil bedeute "eine Beendigung der Uneinigkeit und eine Rückkehr zur Gemeinsamkeit..."


13. 2. 1959  Der Exekutivausschuß des Weltrates der Kirchen begrüßt den Konzisplan Papst Johannes' XXIII.


17. 5. 1959  Der Papst ruft die "vor-vorbereitende" Konzilskommission unter Kardinal Tardini ins Leben.


18. 6. 1959  Kardinal Tardini fordert in einem Schreiben den Weltepiskopat, die Ordensoberen und die katholischen Universitäten auf, "in vollkommener Freiheit" Vorschläge zum Themen für das Konzil zu machen.


29. 6. 1959  Die Antrittsenzyklika Johannes XXIII. "Ad Petri Cathedram" ist zugleich die offizielle Ankündigung des "Ökumenischen Konzils" der katholischen Kirche. Damit wird das Konzil zum eigentlichen Inhalt dieses Pontifikats erklärt.


30. 10. 1959  Auf einer Pressekonferenz vor hundert Journalisten erklärt Kardinal Tardini, man denke daran, daß die nichtkatholischen Kirchen beim Konzil durch "Beobachter" vertreten sein könnten.


14. 12. 1959  Pater Augustin Bea SJ wird zum Kardinal ernannt.


21. - 31. 1. 1960  Die römische Diözesansynode, die dem Konzil als "Modell" dienen sollte, wird in ihrem Verlauf und ihren Ergebnissen nahezu eine Enttäuschung.


21. 1. 1960  In einem Interview mit dem französischen Fernsehen erklärt Kardinal Tardini, daß die vor-vorbereitdenden Arbeiten für das Konzil noch im Sommer dieses Jahres abgeschlossen werden können.


5. 6. 1960  Die Kommission "antepraeparatoria" beendet ihre Arbeit. Der Papst setzt mit dem Motu Proprio "Superno Dei Nuto" die eigentlichen vorbereitenden Kommissionen ein.


25. 7. 1960  Mit dem Motu Proprio "Rubricarum instructum" erläßt der Papst eine Reform der Rubriken für Messe und Brevier. Sie wird allgemein als ein Versuch der Kurie angesehen, weitergehenden liturgischen Reformwünschen das Wasser abzugraben.


31. 7. - 7. 8. 1960  Der 37. Eucharistische Weltkongreß in München bringt den liturgischen Erneuerungskräften Ansehen und Anerkennung durch die Art der Gestaltung der liturgischen Feiern.


17. 8. 1960  Der Zentralausschuß des Weltrates der Kirchen begrüßt die Einrichtung des römischen "Sekretariats für die Einheit".


Herbst 1960  Nach den Sommerferien konstituieren sich nacheinander die Kommissionen und Sekretariate für die Konzilsvorbereitung.


14. 11. 1960  In einer Audienz für zahlreiche schon ernannte Mitglieder der vorbereitenden Konzilskommissionen gibt Papst Johannes XXIII. den offiziellen Startschuß für die engere Vorbereitungszeit.


23. 2. 1961  Die anglikanische Kirche zeigt ihr großes Interesse an den Konzilsarbeiten durch die Ernennung eines ständigen Beobachters.


15. 5. 1961  Die päpstliche Enzyklika "Mater et Magistra" bringt eine deutliche Akzentverschiebung in der katholischen Soziallehre.


12. - 19. 6. 1961  Erste Vollsitzung der zentralen Vorbereitungskommission.


30. 7. 1961  Kardinal Tardini stirbt. Sein Nachfolger als Kardinalstaatssekretär wird Kardinal Amleto Cicognani.


7. - 17. 11. 1961  Zweite Sitzung der zentralen Vorbereitungskommission.


18. 11. - 6. 12. 1961  Auf der Vollversammlung des Weltrates der Kirchen wird auf eigenen Wunsch die russisch-orthodoxe Kirche in den Weltrat aufgenommen. Zum ersten Mal in der Geschichte der ökumenischen Bewegung nehmen offizielle katholische Beobachter an der Tagung des Weltrates teil.


25. 12. 1961  Mit der Apostolischen Konstitution "Humanae salutis" beruft der Papst das Konzil für das Jahr 1962 ein.


15. - 23. 1. 1962  Dritte Vollversammlung der Zentralkommission


2. 2. 1962  Der Konzilsbeginn wir vom Papst auf den 11. Oktober festgesetzt.


20. - 27. 2. 1962  Bei der vierten Vollversammlung der zentralen Vorbereitungskommission wird die von vielen gewünschte "Aufwertung des Bischofsamtes" besprochen.


10. 3. 1962  Neben der anglikanischen Kirche schickt auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKG) einen ständigen Beobachter nach Rom.


26. 3. - 3. 4. 1962  Fünfte Sitzung der zentralen Vorbereitungskommission.


3. - 12. 5. 1962  Sechste Sitzung der zentralen Vorbereitungskommission


12. - 20. 6. 1962  Siebte und letzte Sitzung der zentralen Vorbereitungskommission


1. 7. 1962  Die Enzyklika "Poenitentiam agere" ruft mit ermahnenden (besorgten?) Worten zum Konzil auf, fordert Gebet und Buße als "beste Vorbereitung".


Juni / Juli 1962  Die Frage der nichtkatholischen Beobachter ist geklärt: diejenigen, die "kommen wollen", werden nun eingeladen.


6. 8. 1962  Die Konzilsordnung wird erlassen.


11. 9. 1962  Radiobotschaft Papst Johannes' über das Konzil. "Das Konzil wird in feierlicher und weihevoller Form die grundlegenden Gebote der Brüderlichkeit und Liebe hervorheben, die, der Natur des Menschen vorgegeben, dem Christen als Verhaltensregel von Mensch zu Mensch und von Volk zu Volk auferlegt sind."


4. 10. 1962  Der Papst unternimmt für das Gelingen des Konzils eine Wallfahrt nach Loretto und Assisi - zum erstenmal seit fast hundert Jahren verläßt ein Papst den Vatikan und Rom zu einer längeren Reise.


11. 10. 1962  Zur feierlichen Eröffnung des Konzils versammeln sich 2540 "Konzilsväter" in der Peterskirche. Die Eröffnungsansprache des Papstes bringt - nach den vielen "Querschlägen" der Kurie während der Vorbereitungszeit einen großen und klaren Sprung nach vorn. Die erste "Session" des Konzils dauert bis zum 8. 12. 1962.


13. 10. 1962  Am Abend nach der ersten Generalkongregation (Arbeitssitzung) des Konzils empfängt Papst Johannes die nichtkatholischen Beobachter des Konzils.


16. 10. 1962  Zweite Generalkongregation


20. 10. 1962  Dritte Generalkongregation


24. 10. 1962  Mit der vierten Generalkongregation kann nach den Wahlen der Sprecher und Kommissionsleiter die eigentliche Arbeit des Konzils beginnen. Als erster Stoff wird wirklich das fortschrittliche Liturgieschema zur Debatte gestellt.


25. 10. 1962  Friedensappel Papst Johannes' anläßlich der Kuba-Krise.


14. 11. 1962  Nach dreiwöchiger Diskussion wird die Aussprache über das Liturgieschema abgeschlossen. Trotz allgemeiner Zustimmung werden aber noch zahlreiche Verbesserungswünsche geäußert.


19. 11. 1962  Bischof de Smendt hält seine wichtige Konzilsrede "Was ist ökumenisch?".


20. 11. 1962  Unbemerkt von der Öffentlichkeit treten die ersten schweren Krankheiterscheinungen bei Papst Johannes XXIII. auf. Alle wissen es bald, aber keiner wagt es zu sagen: der 81jährige Papst hat Krebs.


21. 11. 1962  Der Papst ordnet den Abbruch der Debatte über die Offenbarung an, da es aussichtslos erscheint, daß das Schema in der vorgelegten Form verabschiedet wird. Das Sekretariat für die Einheit soll die Vorlage neu überarbeiten.


23. - 26. 11. 1962  Als "Lückenbüßer" kommt das Schema über die "publizistischen Mittel" auf die Tagesordnung.


23. 11. 1962  Die Texte der vorbereiteten Entwürfe über die Kirche und über Maria werden an die Konzilsväter ausgegeben.


26. - 30. 11. 1962  Debatte über das Schema "Einheit mit den Ostkirchen".


1. - 7. 12. 1962  Erste Debatte über das eine große Thema des Konzils: die Kirche.


5. 12. 1962  Einrichtung einer Koordinierungskommission, die die weitere Arbeit des Konzils lenken soll.


8. 12. 1962  Feierlicher Abschluß der ersten Konzilssession. Der schwerkranke Papst kommt nur zu seiner Schlußansprache in die Peterskirche.


6. 1. 1963  In einem persönlichen Brief an die Konzilsväter ("Mirabilis ille") spornt Papst Johannes XXIII. die Bischöfe an, "in der nötigen Freiheit" die Konzilsarbeiten voranzutreiben.


21. - 27. 1. 1963  Sitzung der Koordinierungskommission zur Vorbereitung der zweiten Session.


27. 2. 1963  Rundfunkbotschaft Papst Johannes' an alle Katholiken zu Beginn der Fastenzeit: "Es ist also das Konzil, das den Ton angibt für diese Fastenzeit..."


7. 3. 1963  Bei einem Journalistenempfang im Vatikan empfängt Papst Johannes das Ehepaar Adschubej - Tochter und Schwiegersohn des russischen Ministerpräsidenten Chrustschow - in privater Audienz.


25. - 29. 3. 1963  Zweite Sitzung der Koordinierungskommission.


28. 3. 1963  Der Papst errichte eine Kommission zur Revision des Kirchenrechts.


11. 4. 1963  Mit seiner Enzyklika über den Frieden in der Welt "Pacem in terris" wendet sich ein Papst erstmal nicht nur an die Katholiken, sondern an "alle Menschen guten Willens".


22. 4. 1963  Der Papst genehmigt die in der letzten Sitzung der Koordinierungskommission geprüften Texte über die Kirche, die Bischöfe und den Ökumenismus.


10. 5. 1963  Der schwerkranke Papst erhält den Balzan-Friedenspreis.


20. 5. 1963  Zur Vorbereitung des Pfingstfestes fordert Johannes XXIII. die Bischöfe der Welt zum Gebet für das Konzil auf. Der Papst und Friedenspreisträger ist schon todkrank.


3. 6. 1963  Papst Johannes XXIII. stirbt nach einem langen Todeskampf. Man darf sagen: aus einem ehrlichen Herzen trauert eine ganze Welt um diesen Mann, der dem Papsttum durch seine Lauterkeit und Demut, und der Kirche und Christenheit durch seinen Mut diente.
  

Selten hat eine Welt einen Papst so geliebt wie Johannes XXIII.
Sie hat sein Werk, das seinen Tod überdauerte, anerkannt.

  
Bange Tage vor der Wahl des Nachfolgers. Wer wird es sein? Wird er das - bei einigen immer noch umstrittene - Konzil fortsetzen? Mit dem Tod eines Papstes hat ein Konzil nach dem Kirchenrecht aufgehört zu bestehen. Alle Konzilsarbeiten haben zu ruhen, alle Konzilsorgane gelten als aufgelöst, wenn sie der neue Papst nicht wieder ins Leben ruft. Ein Kurienprälat hält eine böse Rede vor der Wahl des neuen Petrusnachfolgers...


 

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Power-Point-Präsentation mit kurzgefaßter Geschichte, Hintergründen und Inhalten des Konzils

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